Veröffentlicht Freitag, 21.05.2021 - 23:00
Martin Hanika (Mitte) vereidigte die neuen ehrenamtlichen Beigeordneten der Gemeinde Langgöns (v. l.): Thomas Schmidt, Eheline Steffens, Astrid Müller und Jürgen Weninger. Foto: Rieger
Im Steinbruch Niederkleen wird ein Recyclingzentrum errichtet
Das Gemeindeparlament Langgöns erteilt der geplanten Nutzung des Steinbruchs Niederkleen - Errichtung eines Recyclingzentrums für mineralische Sekundärbaustoffe - grünes Licht.
LANGGÖNS -
In der Sitzung des Langgönser Gemeindeparlaments wurden am Donnerstagabend die ehrenamtlichen Gemeindevorstandsmitglieder in geheimer Wahl gewählt. Die Anzahl war von zehn auf acht Personen reduziert worden. Von den 37 gültigen Stimmen fielen 21 auf den gemeinsamen Listenvorschlag der Koalition aus CDU und Grünen, zehn Parlamentarier votierten für die Liste der SPD, sechs für die der FW. Hans Noormann (Grüne) wurde als Erster Beigeordneter wiedergewählt, auch Hans-Ottmar Müller und Frank Menges (beide CDU) wurden im Amt bestätigt. Jürgen Weninger (CDU) wurde neu in das Gremium gewählt. Seitens der SPD wurde Axel Kroll wiedergewählt, Thomas Schmidt ist als neuer Sozialdemokrat dabei. Ebenso erstmalig im Gemeindevorstand sind Eheline Steffens (Grüne) und Astrid Müller (FWG). Parlamentspräsident Martin Hanika (CDU) führte sie offiziell ein und verpflichtete sie per Handschlag - dies war trotz Corona notwendig, weil per Gesetz vorgeschrieben. "Eine leicht absurde Situation, dass man zur Amtseinführung den Handschlag geben muss, als ob es keine Pandemie gäbe", kommentierte das Hanika. Es kam verstärkt Desinfektionsmittel zum Einsatz. Bürgermeister Marius Reusch (CDU) gratulierte und händigte die Ernennungsurkunden aus, Hanika vereidigte die neu gewählten Kommunalpolitiker. Anschließend begrüßte er als Nachrücker Dominik Debus (SPD), Dr. Tanja Osthushenrich (FWG), Renate Gath und Annette Mulitze (beide Grüne). "Ich hoffe sehr, dass wir bald eine Möglichkeit finden, die ausgeschiedenen Mitglieder ordentlich in einem entsprechenden Rahmen zu würdigen", betonte er.
Einstimmig wurde Dominik Debus als Mitglied der Betriebskommission gewählt, Tanja Osthushenrich wurde ebenfalls einstimmig als Mitglied der Waldwirtschaftskommission gewählt.
Einstimmig beschloss das Parlament, den Gemeindevorstand mit den Nutzungs- und Ankaufsverhandlungen für das Paul-Schneider-Freizeitheim zu beauftragen. Hier soll eine Naturkita als Teilnutzung eingerichtet werden. Ein sechsköpfiger Arbeitskreis wurde gebildet, ihm gehören Petra Führer, Tim Schröder (beide CDU), Gerald R. Dörr, Prof. Dr. Axel Wehrend (beide SPD), Thorsten Fuchs (FWG) und Isabell Dern (Grüne) an.
Bei jeweils vier Gegenstimmen - zwei aus den Reihen der Grünen, eine von der SPD und eine von der CDU - und einer Enthaltung (Grüne) stimmte das Parlament in allen Unterpunkten der angepassten Bauleitplanung und der Änderung des Flächennutzungsplans im Bereich des Steinbruchs Niederkleen zu. Damit ebnet das Gremium den Weg für die geplante zukünftige Nutzung: Der Pächter möchte auf einem Teil des Geländes ein "zeitlich befristetes Recyclingzentrums für mineralische Sekundärbaustoffe" errichten.
Veröffentlicht Freitag, 14.05.2021 11:42
Die Patenschaft über gleich 30 Bäume hat die Familie Müller (r.) übernommen, darüber freuen sich von der Gemeinde (v. l.) Uwe Müller, Marius Reusch, Christian Ulm und Max Clewing.© Constantin Hoppe
"Wer arbeitet darf auch ernten"
Langgöns (con). »Patenschaft für Obstbäume - Landschaft erhalten und Obst ernten« lautet der Name einer Aktion der Gemeinde Langgöns, mit deren Hilfe der Obstbaumbestand in der Gemeinde erhalten werden soll. »Wir möchten die Obstbäume an Paten verpachten und so die Bürgerschaft mit ins Boot nehmen, um dieses wertvolle Gut nicht verfallen zu lassen«, sagte Bürgermeister Marius Reusch bei der Vorstellung der Aktion.
Gerade die alten Obstbaumbestände tragen einen wichtigen Beitrag zur Biodiversität bei: Sie bieten Insekten und vielen Wildtieren Lebensräume und Nahrung. Gleichzeitig liefern diese Bäume fast jedes Jahr große Mengen Obst.
Die Gemeinde Langgöns besitzt in den sechs Ortsteilen eine Vielzahl von hochstämmigen Obstbäumen, von denen bislang nur einige wenige von Paten gepflegt und geerntet werden. Deshalb sucht sie Einwohner, die langfristig eine Patenschaft für einen oder mehrere Obstbäume übernehmen wollen. Im Gegenzug für die Pflege der Bäume erhalten die Paten dauerhaft das Recht zur Ernte dieser Bäume für die Zeit der Patenschaft.
Bäume erhalten
Unter den Hochstämmen sind viele alte Apfel- und Birnensorten, deren Geschmacks-aromen jeden Supermarktapfel alt aussehen lassen. Sie sind ideal für Kuchen, Gelee, Apfelsaft oder Lageräpfel.
»Wir möchten durch die Aktion diese Bäume dauerhaft als wunderbaren und nachhaltigen Bestandteil der heimischen Natur erhalten«, sagte Reusch.Gleich 30 Patenschaften am Mandlerweg in Lang-Göns haben Astrid und Werner Müller sowie deren Sohn Jörg mit seiner Familie übernommen. Als Landwirte kennt sich die Familie mit der Baumpflege gut aus: »Die Bäume waren verwildert und brachten nur noch einen geringen Ertrag. Wir haben ihnen einen ordentlichen Schnitt verpasst, dadurch werden sie gesünder, bekommen weniger Schorf und Pilze, auch der Ertrag wird wieder mehr«, berichtete Werner Müller. Die Bäume befinden sich in direkter Nachbarschaft zum Ackerland der Familie, die hier auch Blühflächen angelegt hat.
Der Bürgermeister freut sich über das Engagement der Familie: »Das ist ein vorbildhaftes zivilgesellschaftliches Engagement im besten Sinne, ich hoffe auf viele Nachahmer!«Davon gibt es bereits ein paar: Der Ortsbeirat Lang-Göns beispielsweise hat im vergangene Jahr einen Obstbaumschnitt durchgeführt, die Grundschule in Lang-Göns hat Interesse an der Ernte signalisiert, um Apfelsaft selber herzustellen. In Niederkleen hat sich eine Gruppe um Hanni Langen gebildet, die sich um die Pflege und Betreuung der dortigen Obstbäume kümmert.Wer an einer Baumpatenschaft Interesse hat, kann sich beim Liegenschaftsamt der Gemeinde Langgöns unter 0 64 03/90 20 57 oder per E-Mail unter L.Paprot@langgoens.de melden.
Veröffentlicht Sonntag, 09.05.2021 09:55
Die Werkstatt der Spedition Bork soll vom Niederkleener Ortsbereich in den Magna Park umziehen. Die Arbeiten für den Bau der neuen Werkstatt haben bereits begonnen - und es stehen noch weitere Neuerungen an. © Lena Karber
"Langgöns: Spedition Bork zieht in den Magna Park – Weitere Baumaßnahme in Planung"
Im Magna Park rollen die Bagger: Durch eine neue Werkstatt will Bork die Verkehrsbelastung in Niederkleen reduzieren. Doch das ist nicht die einzige Baumaßnahme, die ansteht. Und auch bezüglich der umstrittenen Pläne für den »Mischplatz« gibt es Neuigkeiten.
Langgöns – Seit Jahren wird darüber diskutiert, jetzt rollen die Bagger: Die Spedition Bork hat im Magna Park zwischen Langgöns und Butzbach gegenüber ihrer Geschäftsstelle mit dem Bau einer neuen Werkstatt begonnen. »Dass die Werkstatt jetzt kommt, ist ein wichtiges Signal und wird die Gemeinde Niederkleen entlasten«, sagte der Langgönser Bürgermeister Marius Reusch im Rahmen eines Pressetermins, bei dem Bork seine neuen Pläne für das Gewerbegebiet vorgestellt hat.
Etwa 300 Fahrzeuge und knapp 600 Auflieger hat das Unternehmen nach eigenen Angaben. Steffen Bork, Unternehmer in dritter Generation, schätzt, dass täglich etwa 200 Lkw im Magna Park ein- und ausfahren. Dass sich die Werkstatt des Unternehmens indes nicht im Magna Park, sondern im Ortsbereich von Niederkleen befindet, hatte angesichts dieser Größenordnung für Beschwerden gesorgt. Schon vor Jahren hatte Bork daher einen Umzug angekündigt - aufgrund der Komplexität des Themas habe sich die Planung jedoch verzögert, so Geschäftsführer Wolfgang Bork. Doch nun sei der Umzug für Mitte 2022 geplant. Dann soll die alte Werkstatt stillgelegt werden. Erste Ideen für die Weiternutzung des Geländes gebe es bereits, jedoch noch nichts Konkretes.
Langgöns: Spedition Bork ist überzeugt vom Standort Mittelhessen
Für den gleichen Zeitraum sind zudem weitere Baumaßnahmen »Auf dem Hüttenberg« geplant: So soll auf dem 60 000 Quadratmeter großen Erweiterungsgelände neben der Werkstatt mit umweltfreundlicher Waschstraße auch ein neues Frischezentrum entstehen, da der Umschlag von Lebensmitteln inzwischen ein zentrales Thema für das Unternehmen ist und Lebensmitteltransporte über 50 Prozent der Fahrten ausmachen. Zudem seien eine Grundsanierung der Straße, zusätzliche Seitenstreifen sowie 200 Parkplätze geplant.
Das Unternehmen, das etwa 500 Mitarbeiter beschäftigt und einen Jahresumsatz von rund 60 Millionen Euro verzeichnet, rechnet für die geplanten Baumaßnahmen mit Investitionskosten in Höhe von 23 bis 25 Millionen Euro. »Wir waren immer von dem Standort überzeugt und sind es auch weiterhin«, betonte Wolfgang Bork - und Reusch pflichtete ihm angesichts der Anbindung an die A 5 und die A 45 bei: »Mittelhessen ist ein optimaler Logistikstandort.«
Allerdings, so der Bürgermeister, sei das Thema Logistik »nicht unkritisch«, wie sich auch anhand von entsprechenden Konflikten in der Region zeige. Gerade vor diesem Hintergrund sei der Magna Park ein positives Beispiel, da der Verkehr durch die Autobahnanschlüsse nicht durch die Gemeinden verlaufe. »Wenn hier jetzt Lkw statt Panzer fahren, finde ich, das ist eine positive Entwicklung«, sagte er und verwies damit augenzwinkernd auf die ehemalige Funktion des früheren Militärgeländes, das heute als interkommunales Industriegebiet etwa 1500 Arbeitsplätze beherbergt.
Langgöns im Kreis Gießen: Vertrag für „Mischplatz“ sorgte für Debatten
Neuigkeiten gab es auch bezüglich des sogenannten »Mischplatzes«, dessen Bebauung das Unternehmen und die Gemeinde inzwischen vertraglich geregelt haben. Die Unterschrift sei in dieser Woche erfolgt, und Bork könne nun in die Bauleitplanung gehen, sagte der Bürgermeister.
Die Bebauung des Mischplatzes hatte in den vergangenen Monaten für einige Diskussionen gesorgt - unter anderem wegen des zunächst geplanten »Boarding-Hauses«, in dem auch Lkw-Fahrer übernachten sollten. Dass die Firma anschließend ein neues Konzept vorgelegt hatte, hatte dann zu dem Vorwurf geführt, Bork habe den Entwurf des zweiten Bewerbers kopiert.
Dem widersprach der Geschäftsführer. »Wir haben gar nichts kopiert, das haben wir gar nicht nötig«, sagte Bork, den die Behauptung nach eigenen Angaben sehr getroffen hat. Es werde etwas ganz tolles entstehen, kündigte er an. »Ich will mir da nichts nachsagen lassen.«
Veröffentlicht Mittwoch, 28.04.2021 - 23:00
Markus Beppler Foto: Rieger
Alle vier Langgönser Ausschüsse konstituierten sich an einem Abend
Alle vier Langgönser Ausschüsse konstituierten sich nacheinander an einem Abend. Markus Beppler, Gerald R. Dörr, Jürgen Knorz und Eva Oberschelp wurden zu Vorsitzenden gewählt.
LANGGÖNS - Alle vier Langgönser Ausschüsse konstituierten sich nacheinander an einem Abend. Parlamentspräsident Martin Hanika (CDU) eröffnete die Sitzungen. "Eine gute Vorbereitung der Themen in den Ausschüssen erleichtert die Arbeit der Gemeindevertretung", betonte er und bezeichnete die Ausschüsse in ihren jeweiligen Fachbereichen als "gutes Gewissen der Gemeinde". Sämtliche Wahlen erfolgten einstimmig.
Als Erstes tagte der Sozial-, Sport- und Kulturausschuss. Gerald R. Dörr (SPD) wurde zum neuen Ausschussvorsitzenden gewählt, Stellvertreterin ist seine Parteikollegin Gisela Wilhelm. Bürgermeister Marius Reusch (CDU) schlug seitens der Verwaltung als Schriftführerin Kirstin Velten-Wanke und als deren Stellvertreterin Lisa Paprot vor.
"Ich freue mich auf eine gute und fraktionsübergreifende Zusammenarbeit, dies ist gerade im Sozialausschuss ganz wichtig", sagte der frisch gewählte Ausschussvorsitzende. Die Zahl der Ausschussmitglieder wurde in allen vier Gremien von sieben auf acht erhöht. Dem Sozialausschuss gehören an: Gerald R. Dörr, Gisela Wilhelm (beide SPD), Denise Boller, Petra Führer, Henrik Schiffner (alle CDU), Sebastian Fuchs (FWG), Dr. Michael Buss und Isabell Dern (beide Grüne). Für den 19. Mai wurde ein "Runder Tisch" mit Vereinen geplant.
Neue Vorsitzende des Umwelt-, Energie- und Verkehrsausschusses ist Eva Oberschelp (Grüne), ihr Stellvertreter ist der bisherige langjährige Vorsitzende Dr. Michael Buss (Grüne). Ihm dankte die neue Ausschussvorsitzende ausdrücklich für "viele Jahre, die er mit Herzblut, viel Engagement und gutem Zeiteinsatz gute Ergebnisse und Lösungen erzielt" habe. Oberschelp kündigte in einer kurzen programmatischen Rede an, dass sie sich auch als Vorsitzende das Recht nehmen werde, sich "in Diskussionen einzumischen, mitzuarbeiten und zu den Ergebnissen argumentativ beizutragen". Im Ausschuss werde "Umweltpolitik auf Gemeindeebene verortet", es gehe um Arten- und Klimaschutz, wobei sie sich "als Lobbyistin für diese beiden Themen" sehe. "Im Widerstreit zwischen Wirtschaftlichkeit und Ökologie müssen und werden wir Lösungen finden", betonte sie. Auch beim Thema Verkehr gebe es "zwei Seiten der Medaille", nämlich "Mobilität gegen die Interessen der Bevölkerung abzuwägen". Dies seien Themen, die seit vielen Jahren schwelten und die zu Verdruss bei den Bürgern führten. "Hier müssen wir uns gute Lösungen einfallen lassen und Kompromisse schließen." Als Schriftführer wurde Uwe Müller wiedergewählt, seine Stellvertreterin ist Susanne Müller. Ausschussmitglieder sind: Heidi Tonhäuser, Prof. Dr. Axel Wehrend (beide SPD), Jean Agarwahl-Diehl, Karl-Heinz Höringer, Tim Schröder (alle CDU), Thorsten Fuchs (FWG), Eva Oberschelp und Dr. Michael Buss.
Im Haupt-, Finanz- und Gleichstellungsausschuss wurde der langjährige Vorsitzende Jürgen Knorz (CDU) wiedergewählt. Sein Stellvertreter ist Christoph Meywald (FWG). "Ich hoffe, dass die Pandemielücken schnell überwunden werden können, wir haben in der vergangenen Legislaturperiode eine solide Grundlage geschaffen, ich freue mich auf die gute Zusammenarbeit", sagte Knorz. Als Schriftführer wurde Mark Zimmermann wiedergewählt, seine Stellvertreterin ist Sabrina Becker. Ausschussmitglieder sind: Frank Itter, Thomas Schmidt (beide SPD), Jürgen Knorz, Andreas Christ, Jürgen Weninger (alle CDU), Christoph Meywald (FWG), Hans Dern und Eva Oberschelp (beide Grüne).
Im Bauausschuss wurde Markus Beppler (FWG) zum neuen Vorsitzenden gewählt, seine Stellvertreterin ist Ute Dassler (CDU). Neuer Schriftführer ist Michael Gath, sein Stellvertreter Jan Schäfer. Ausschussmitglieder sind: Volker Rühl, Karl-Heinz Wilhelm (beide SPD), Ute Dassler, Lennart Hanika, Sebastian Rompf (alle CDU), Markus Beppler (FWG), Hans Noormann und Eheline Steffens (beide Grüne).
Auf die Tagesordnung der nächsten Sitzung kommt das Thema Steinbruch Niederkleen.
Veröffentlicht Mittwoch, 28.04.2021 - 06:20
Eines der geplanten Ziele ist es, die Naherholung im Raum Cleeberg voranzubringen. Foto: Rieger
"Wir fürs Dorf" heißt es in Langgöns
Wer sein Kind nicht in die Kita schickt, soll belohnt werden: Die Gemeinde Langgöns will rückwirkend die Gebühren erlassen. An den Feinheiten der Regelung wird weiter gefeilt.
LANGGÖNS - "Tolle ermutigende Veranstaltung zum richtigen Zeitpunkt! Wir brauchen Visionen." Dieses Zuschauerresümee aus dem Chat brachte die einhellige Meinung auf den Punkt. Die Online-Auftaktveranstaltung zum Dorfentwicklungsprogramm in Langgöns war ein echter Erfolg. Es gab rund 130 Anmeldungen, 115 Teilnehmer erbrachte eine Zwischenzählung nach einer Stunde der mehr als zweistündigen Veranstaltung. Der Chat wurde überaus rege genutzt und ergab viele interessante Ideen und Anregungen.
"Das war ein motivierender Auftakt, vielen Dank an alle", freute sich der Langgönser Bürgermeister Marius Reusch. Zu Beginn stellte er das Dorfentwicklungsprogramm, das den sperrigen Namen "Integriertes kommunales Entwicklungskonzept (IKEK) trägt, vor: "Im vergangenen Jahr wurde Langgöns als eine von 19 hessischen Gemeinden in das hessische Dorfentwicklungsprogramm aufgenommen." Mit der Aufnahme eröffne sich für die Gemeinde Langgöns nun die Chance, nach einer Konzepterstellung öffentliche und private Projekte umzusetzen und damit positive Impulse für die zukünftige Gemeindeentwicklung anzustoßen. "Wo wollen wir als Gemeinde langfristig hin, wie wollen wir unsere Gemeinde in die Zukunft weiterentwickeln?", beschrieb Reusch das Anliegen des Programms.
Gesamt-Langgöns im Blick
Er warf auch einen Blick zurück: Bereits in der Vergangenheit habe es in den einzelnen Dörfern der Großgemeinde Dorferneuerungsprogramme gegeben, die jeweils auf die einzelnen Ortsteile zugeschnitten waren. IKEK nimmt im Unterschied dazu die Gesamtgemeinde in den Blick. "Das ist eine tolle Chance, uns über sechs Ortsteile hinweg zusammen zu finden, uns gemeinsam Gedanken zu machen, wie wir unsere Gemeinde gestalten, welche Schwerpunkte wir setzen möchten und was uns als Gemeinschaft wichtig ist", informierte Reusch.
Anfang 2021 startete das Projekt. Ziel ist es, Langgöns als einen attraktiven und lebendigen Wohn-, Lebens- und Arbeitsort zu entwickeln.
Besonderes Augenmerk liegt in der Dorfentwicklung auf den Ortskernen mit ihrer historischen, oftmals denkmalgeschützten Bausubstanz sowie auf der Innenentwicklung der Ortsteile. Darüber hinaus werden viele weitere Fragen beispielsweise der Daseinsvorsorge, des bürgerschaftlichen Engagements oder der Mobilität aufgerufen. Im Ergebnis soll eine integrierte Strategie stehen, die die Bedürfnisse aller Generationen und aller Langgönser in den Blick nimmt.
Eine Steuerungsgruppe mit dem Namen "Team 360" erstellt das IKEK. Die Abteilung für den ländlichen Raum begleitet es. Erste Erkenntnisse aus der Bestandsaufnahme präsentierten Dr. Florian Warburg von der Abteilung für den ländlichen Raum Gießen und Lahn-Dill sowie vom Team 360 André Haußmann (Marketing Effekt GmbH), Dr. Andrea Soboth (IfR Institut für Regionalmanagement) und Rainer Tropp (Tropp-Plan). 18 Personen aus Langgöns, vom Bürgermeister über Politiker, Pfarrer und Bürger, arbeiten in der Steuerungsgruppe mit. Sie sollen auch als Multiplikatoren dienen. Der Förderzeitraum für das Projekt läuft bis 2027. Es gibt keine Finanzierungsobergrenze, aber auch keine 100-prozentige Förderung, Eigenanteile müssen finanziert werden. Aktuell liegt die Förderquote für Langgöns bei 60 Prozent, sie ist von der Leistungskraft der jeweiligen Gemeinde abhängig.
Viel historische Substanz
"S
ie sind mit wunderbaren historischen Gebäuden in allen Ortsteilen gesegnet", würdigte Rainer Tropp die "hohe Qualität an Historie und alter Bausubstanz". Davon sollte vieles restauriert und weitergeführt werden. Der Städtebauarchitekt nannte auch Punkte, die verbesserungswürdig sind, beispielsweise die problematische Verkehrssituation in der engen Ortslage Niederkleens: "Hier müssen wir Lösungen finden, um die Blechmassen aus dem Ort rauszubringen!" In Oberkleen könnte der Platz neben dem restaurierten Alten Rathaus attraktiver gestaltet werden, und auch die zukünftige Nutzung des Paul-Schneider-Heims sei ein wichtiges Thema.
Auch Mitglieder der Steuerungsgruppe kamen unter dem Motto "Drei Gedanken in drei Minuten" zu Wort: Martin Hanika (CDU) als Vorsitzender der Gemeindevertretung betonte, "wieder neues Leben in die Dorfkerne" zu bringen, "alte Häuser für junge Leute attraktiv zu machen und Platz für einen kleinen Garten zu lassen. Mehr Licht und Luft im neuen, im alten Dorf, das gehört dazu, vielleicht heute mehr als je zuvor."
Doris Müller-Heinz vom Heimat- und Geschichtsverein in Niederkleen appellierte, "die schönen Fachwerkhäuser nicht zum Schlafplatz verkommen zu lassen". Auch das Brauchtum müsse gestärkt werden, dabei sollten sich die Ortsteile ergänzen und abstimmen. Volker Rühl (SPD), Ortsvorsteher von Espa, warb dafür, den sozialen Zusammenhalt, die ehrenamtliche Arbeit und den Nahverkehr zu fördern und die Integration von Neubürgern besser zu gestalten. Jürgen Knorz (CDU) sah "die Lärmbelästigung in den Ortslagen" und die Frage, wie der Verkehr umgelenkt und reduziert werden könne, als "eine der ganz großen Herausforderungen". Dieses Thema wurde auch im Chat immer wieder angesprochen. Jörg Schmidt (FW) aus Cleeberg plädierte dafür, den Tourismus weiterzuentwickeln. Im Chat wurde der Tourismus durchaus kritisch gesehen, Naherholung wurde jedoch klar befürwortet.
Es wurde angeregt, den Steinbruch in Oberkleen als Naherholungsgebiet zu entwickeln, mehr Plätze für Jugendliche und einen Bürgerpark einzurichten, einen Multifunktionssportkäfig anzuschaffen, die Förderung von generationsübergreifenden Projekten wie Betreuungshilfen anzuschieben; ein Forschercamp im Paul-Schneider-Freizeitheim, gemeinschaftliche Hofläden für Direktvermarkter, Lebensmittelmobile, Reparaturcafés; Openair-Kino, Gastronomie mit regionalen Produkten und bessere Radanbindungen anzubieten. Die Chat-Beiträge werden ausgewertet, zu Themenfeldern sollen Arbeitsgruppen eingerichtet werden. Für den Sommer sind Rundgänge in den Ortsteilen geplant. Die IKEK-Präsentation ist in Kürze auf der Internetseite der Gemeinde Langgöns zu finden.
Veröffentlicht Dienstag, 27.04.2021 - 00:00
Die Lahn und ihre Nebengewässer Ohm, Kleebach und Dill im Blickpunkt: Der sogenannte Hochwasserrisikomanagement-Plan Rhein 2021 bis 2027 wird aktualisiert und liegt als Entwurf bis 22. Juni aus. (Foto: RP Gießen)
Hochwasserrisiko reduzieren
KREIS GIESSEN - (red). Für den Fall, dass die Pegel an den Flüssen und Bächen steigen, gibt es die hessischen Hochwasser-Risikomanagementpläne, kurz HWRM-Pläne genannt. Zu der regional bezogenen Planung gehört das Einzugsgebiet der hessischen Lahn inklusive der Nebengewässer Ohm, Kleebach und Dill. Diese befinden sich im Zuständigkeitsbereich des Regierungspräsidiums Gießen. Die Öffentlichkeit kann sich hierzu einbringen. Bis 22. Juni können die Entwürfe des Plans sowie des zugehörigen Umweltberichts auf der RP-Homepage oder direkt im Regierungspräsidium eingesehen werden, heißt es in einer Pressemitteilung.
Ziel der in nationales Recht umgesetzten HWRM-Richtlinie 2007/60/EG ist es, negative Folgen von Hochwasserereignissen auf die Schutzgüter „menschliche Gesundheit“, „Umwelt“, „Kulturerbe“ und „wirtschaftliche Tätigkeiten“ zu verringern. Die Richtlinie sieht vor, dass alle sechs Jahre HWRM-Pläne für Flussgebiete erarbeitet werden. Auf Grundlage einer umfassenden Bewertung des Hochwasserrisikos werden für die betroffenen Gebiete Gefahren durch und Risikokarten von Hochwasser aufgestellt und bei Bedarf aktualisiert.
Für diese Gebiete werden dann die eigentlichen HWRM-Pläne erstellt, für die nun der zweite Berichtszeitraum ansteht. Diese analysieren unter anderem das potenzielle Hochwasserrisiko, formulieren die Ziele des Managements und beschreiben bereits umgesetzte und in der Zukunft noch notwendige Maßnahmen, um Risiken zu reduzieren.
Im Rahmen der strategischen Umweltprüfung werden die interessierten Stellen und die Öffentlichkeit beteiligt. Bis 22. Juni sind die Entwürfe des HWRM-Plans und des zugehörigen Umweltberichts für die interessierten Stellen sowie die Öffentlichkeit einsehbar unter https://rp-giessen.hessen.de/presse/öffentliche-bekanntmachungen oder direkt bei dem Regierungspräsidium in Gießen (Abteilung IV „Umwelt“, Marburger Straße 91, 35396 Gießen, EG, Zimmer 21).
Bis 22. Juli können Stellungnahmen zu den Dokumenten abgegeben werden, möglichst in schriftlicher Form. Sie können auch per E-Mail an Hochwasserschutz@rpgi.hessen.de oder über das Kontaktformular auf der Internetseite des Regierungspräsidiums (https://rp-giessen.hessen.de/kontakt) übermittelt werden.
Wegen der Kontaktbeschränkungen aufgrund der Corona-Pandemie können sich bei persönlicher Einsichtnahme in die Unterlagen Verzögerungen ergeben. Es wird daher um vorherige Terminvereinbarung unter 0641/303-4183 oder per E-Mail an hochwasserschutz@rpgi.hessen.de gebeten.
Auf Basis der eingegangenen Stellungnahmen werden die Entwürfe angepasst, sodass der endgültige HWRM-Plan Rhein 2021 bis 2027 zum 22. Dezember veröffentlicht werden kann.
Der Bolzplatz hinter der Sporthalle in Lang-Göns bietet ein tristes Bild. Die FWG will hier einen Multifunktionsplatz umsetzen. © pv
veröffentlicht 01.03.2021 - 13:22
Mehr Freizeitaktivitäten ermöglichen
Langgöns (pm).
Die Freie Wählergemeinschaft (FWG) Langgöns will sich für Sport- und Freizeitmöglichkeiten für alle Altersgruppen einsetzen und hat dazu Vorschläge erarbeitet. Das teilte Vorsitzende Astrid Müller mit.
Sport sei ein wichtiger Bestandteil der Freizeitgestaltung. Gerade für Jugendliche müsse es auch außerhalb von Vereinsaktivitäten möglich sein, sportlichen Freizeitaktivitäten nachzugehen. Yannick Bömeke erläuterte, im Kernort Lang-Göns würden viele Familien mit Kindern und Jugendlichen leben. Kinderspielplätze seien vorhanden, aber noch nicht alle mit zeitgemäßem Angebot. Für die Jugendlichen gebe es überhaupt kein attraktives Angebot an Plätzen für Sport- und Freizeitaktivitäten. »Der Basketballplatz im Neubaugebiet oder der Bolzplatz hinter der Sporthalle bieten ein tristes Bild. Richtiges Basketball- oder Fußballspielen ist dort gar nicht möglich. Für andere Sportarten gib es ebenfalls keine vernünftigen Plätze«, so Bömeke. In Nachbargemeinden gebe es bereits öffentlich zugängliche Sportplätze in Form von Multifunktionskäfigen. Dort können verschiedenste Sportarten wie Fußball, Hockey, Basketball etc. auf kleinem Raum betrieben werden. »Daran sollte man sich auch in Langgöns ein Beispiel nehmen«, fordert die FWG.
Vielfältige Ideen
Außerdem biete das Gelände rund um die alte Feuerwehr im Kernort Lang-Göns hohes Potenzial für eine Umgestaltung. Die vorhandene Infrastruktur mit Parkplätzen, Spielplatz, Bürgerhaus und den Sportstätten des TSV Langgöns wäre »ein idealer Standort für eine attraktive kulturelle Mitte«. Dr. Tanja Osthushenrich von den Freien Wählern sagt, »das Areal soll einmal allen Generationen dienen. Ein frischer Treffpunkt für jede Alters- und Personengruppe«. Die FWG setze sich dafür ein, die Umgestaltung in den Fachgremien voranzubringen. Die Umgestaltung könne im Rahmen des integrierten kommunalen Entwicklungskonzeptes (IKEK) diskutiert werden, um einen finanziell tragbaren Rahmen für das Projekt zu ermöglichen. Das IKEK-Programm fördert die Dorfentwicklung zum Beispiel durch soziale und kulturelle Projekte, die Leerständen entgegenwirken. Die FWG schreibt dazu: »Unsere Ideen zu diesem Vorhaben sind vielfältig: nach dem Abriss des maroden Sozialtraktes der Feuerwehr folgt ein neues Verkehrskonzept rund um Spielplatz und Feuerwehr, ein moderner attraktiver Abenteuerspielplatz mit Bachlauf, ein Grillplatz mit Schutzhütte, ein Bücherschrank oder eine Boule-Bahn ergänzen das Angebot für Jung und Alt.« Für die Umsetzung sei politisches sowie bürgerschaftliches und ehrenamtliches Engagement gefragt.
Freie Wähler pro Naturkindergarten
Die Freien Wähler Langgöns positionieren sich klar für einen
Naturkindergarten in der Gemeinde Langgöns.
Dem entstandenen Eindruck durch die
Enthaltung im Sozial- Sport- und Kulturausschuss, dass man das Projektpapier nicht
mittrage, widersprechen die Vorsitzenden Astrid Müller und Christoph Meywald
deutlich. „Die Freien Wähler Langgöns begrüßen die Erweiterung des
Betreuungsangebotes durch einen Naturkindergarten und die damit einhergehende
Steigerung der Attraktivität für junge Familien“, äußert sich Christoph
Meywald. Wichtig sei ein langfristiges und tragfähiges Konzept. Dass Antworten
auf Detailfragen, wie von der SPD eingefordert, zum jetzigen Planungsstand noch
nicht vorliegen können, liege in der Natur der Sache eines Projektpapieres.
Auch der Standort Paul-Schneider-Heim wird begrüßt. Thorsten
Fuchs, Mitglied des Ortsbeirates Dornholzhausen, befürwortet den Erhalt der
Einrichtung. „Die Lage am Wald mit der bestehenden Infrastruktur und die
Aussicht auf einen Erhalt des Paul-Schneider-Heimes sprechen für sich. Da die
Auslastungsgrenze der Kitas in der Gemeinde Langgöns in den nächsten 1-2 Jahren
erreicht sein wird, ist diese Lösung sehr attraktiv. Ein Neubau oder ein Ausbau
einer bestehenden Kita wird die Gemeinde höchstwahrscheinlich mehr Geld
kosten“, so Thorsten Fuchs.
Wichtig für die Sicherheit der Kinder ist dabei eine klare
Abgrenzung zu anderen Gästen. Was die Infrastruktur betrifft sieht die FWG
zudem Bedarf bei der Zufahrt zum Paul-Schneider-Heim. Mindestens die Bankette
des Zufahrtsweges sollte erneuert werden, um Ausweichmöglichkeiten bei
Gegenverkehr zu gewährleisten. Auch die Ausfahrt zur Landesstraße muss näher
beleuchtet werden.
Die Freien Wähler gehen im Kontext der naturnahen Erziehung noch
einen Schritt weiter. Markus Beppler fordert: „Für alle Kitas in der Gemeinde
sollte eine feste Anzahl von Wald- und Naturtagen vorgesehen sein. Die
Sensibilisierung und der Umgang mit der Natur ist ein wichtiger Aspekt für die pädagogische
Entwicklung der Kinder“.
Schon seit Jahren fordern die Freien Wähler die Abschaffung sämtlicher
Kita-Gebühren. Die frühkindliche Erziehung sollte junge Familien nicht
zusätzlich belasten. Die gebührenfreie Betreuung für bis zu 6 Stunden täglich
für Kinder zwischen 3 und 6 Jahren, wie es derzeit vom Land Hessen vorgegeben
wird, reicht nach Meinung der FWG Langgöns nicht aus. „Wir wünschen eine
Abschaffung der Kita-Gebühren. Wir setzen uns auch für eine zeitgemäße
Ausweitung der Betreuungsangebotes ein, um alle berufstätigen Eltern zu
entlasten und auch Eltern, die in Schichtarbeit tätig sind, gerecht zu werden“,
erläutert Christoph Meywald.
Veröffentlicht am 02.02.21 22:29
Da viele Eltern ihre Kinder derzeit vorsichtshalber nicht in die Kita bringen, bleibt die Wickelkommode öfters leer - so wie hier in Dornholzhausen. Die Gemeinde will dies belohnen und Kita-Gebühren zurückerstatten. © Patrick Dehnhardt
"Gebühren-Erstattung geplant"
Wer sein Kind nicht in die Kita schickt, soll belohnt werden: Die Gemeinde Langgöns will rückwirkend die Gebühren erlassen. An den Feinheiten der Regelung wird weiter gefeilt.
Viele Eltern in der Gemeinde Langgöns versuchen, sich an die Empfehlung zu halten, ihre Kinder derzeit nicht in die Kindertagesstätten zu bringen. Um diese Eltern zu belohnen, sollen die Kita-Gebühren für Tage, an denen keine Betreuung in Anspruch genommen wurde, zurückgezahlt werden. Der Haupt- und Finanzausschuss empfahl dies in seiner Online-Sitzung am Montag.
Bürgermeister Marius Reusch berichtete, dass das Land Hessen im Januar angekündigt hatte, die Kommunen finanziell dabei zu unterstützen, die Gebührenausfälle zu tragen. Langgöns werde damit vermutlich 70 Prozent der Monatsbeiträge decken können. Sobald die Empfehlung endet, die Kita nicht zu nutzen, sollen rückwirkend die Gebühren taggenau erstattet werden.
Exakte Abrechnung
Im Sozialausschuss hatten die Freien Wähler vorgeschlagen, die Gebühren ganz auszusetzen. Reusch sprach sich dagegen aus: Man solle nur die entlasten, die möglichst viel oder ganz auf die Kita verzichten. Hans Dern (Grüne) sah dies genauso: »Es kann doch nicht sein, dass Leute eine Betreuung in Anspruch nehmen und diese nicht bezahlen müssen.«
Letztlich empfahl der Ausschuss eine rückwirkende und taggenaue Erstattung der Kita-Gebühren. Jedoch ist bis zur Gemeindevertretersitzung Mitte Februar noch zu klären, ob diese Regelung rückwirkend bis November oder gar für das ganze Jahr 2020 gelten solle. Dern sprach sich gegen letztgenannte Variante aus: »Im Sommer ist einer in den Urlaub gefahren und hätte dann jetzt Anspruch.«
Auch der Energieverbrauch der Kindertagesstätten war Thema der Sitzung. Der Bürgermeister stellte mit Blick auf die Zahlen seit 2014 fest, dass gerade die Dornholzhäuser Einrichtung aufgrund der Bausubstanz viel Heizenergie verbrauche. Das Gebäude müsse energetisch ertüchtigt werden. Jürgen Knorz (CDU) sieht auch bei der Kita Fasanenweg Handlungsbedarf.
Klaus Kutt (Freie Wähler) sagte, man dürfe nicht die reinen Zahlen gegenüberstellen, sondern müsse nach bautechnischen Mängeln suchen und diese sukzessive abstellen. Hans Noormann (Grüne) sagte, dass man eine digitale Überwachung der Verbräuche einrichten müsse. Dann würde man zeitnah sehen, ob etwas aus dem Ruder läuft.
Finanziell scheint die Gemeinde bei der Corona-Pandemie 2020 glimpflich davonzukommen. Verwaltungsfachwirt Mark Zimmermann stellte die aktuellen Zahlen vor: Das dickste Minus klafft bei den Einkommenssteuereinnahmen, die 534 000 Euro niedriger als geplant ausfielen. Jedoch stieg der Anteil der Gemeinde an der Umsatzsteuer um 20 Prozent. Die Gewerbesteuereinnahmen von vier Millionen Euro müsse man mit Vorsicht genießen, da unklar sei, ob diese sich rückwirkend verringern, sagte Zimmermann. Da man derzeit 97,25 Prozent der geplanten Steuereinnahmen erreicht habe, »sollte man zufrieden sein«.
Knorz sagte, dass der Ersatz der Gewerbesteuerausfälle von Land und Bund noch nicht eingerechnet sei, 2020 daher finanziell voraussichtlich gut ende. Der Blick in die Zukunft sei da ungewisser: »2021 wird das schwierige Jahr.«
Veröffentlicht am 28.01.21 10:37
In den Ortsdurchfahrten - hier der Lang-Gönser Schmittgraben - soll nach Willen der Freien Wähler nachts Tempo 30 gelten. FOTO: PAD © pv
"Unzumutbare Lärmbelastung"
Langgöns(pm).
In Arbeitsgruppen beschäftigt sich die Freie Wählergemeinschaft (FWG) in Langgöns derzeit mit ihren Schwerpunkten nach der Kommunalwahl im März.
Die Wählergemeinschaft will sich für den Gemeindewald engagieren und hat eine Baumpatenschaft für zehn Bäume übernommen. Der Wald habe eine große Bedeutung für das Ökosystem und auch als Naherholungsgebiet für die Bevölkerung. FWG-Mitglied Dr. Tanja Osthushenrich erklärte, jeder könne sich engagieren und zum Beispiel eine solche Baumpatenschaft übernehmen. Zudem könne man "mit rücksichtsvollem Verhalten in Wald und Flur dazu beitragen, dass der Lebensraum für Wildtiere erhalten bleibt".
Die Aufforstung mit widerstandfähigen Baumarten sollte mit waldpädagogischen Angeboten kombiniert werden, so wächst das Bewusstsein für das sensible Ökosystem, lautet eine weitere Forderung der FWG.
Ergänzend dazu müssen seitens des Landes Hessen und der Gemeinde Langgöns die Rahmenbedingungen geschaffen werden, um den Wald mit Blick auf den Klimawandel zukunftsfähig zu gestalten. "Dafür brauchen wir eine langfristige Strategie", schreibt die FWG-Vorsitzende Astrid Müller in ihrer Pressemitteilung. Sie ist auch die Spitzenkandidatin der Wählergemeinschaft für die Wahl zur Gemeindevertretung.
Auf Willen der Bürger reagieren
Ein weiteres großes Ziel der FWG für die kommende Legislaturperiode sei die Abschaffung der einmaligen Straßenbeiträge. In vielen Nachbarkommunen wie Linden, Pohlheim oder Hüttenberg habe die Kommunalpolitik bereits auf den Willen der Bürger reagiert und die Abschaffung umgesetzt.
Auch die FWG in Langgöns ist der Meinung, dass die aktuellen Straßenbeiträge nicht mehr zeitgemäß sind. Der zweite Vorsitzende Christoph Meywald führt dazu aus: "Gerade im ländlichen Raum sind diese Beiträge unsolidarisch und ungerecht, da stark ausgelastete Straßen öfter erneuert werden müssen. Viele Bürgerinnen und Bürger können die hohen Beträge gar nicht oder nur mit Mühe aufbringen."
Außerdem setzt sich die FWG für eine Verbesserung der Verkehrssituation der Durchgangsstraßen im Kernort und den Ortsteilen ein. Die Anwohner seien durch den steigenden Durchgangsverkehr "einer unzumutbaren Lärmbelastung ausgesetzt", die durch eine Sanierung der maroden Fahrbahn und Lenkung des Schwerlastverkehrs grundsätzlich geregelt werden müsse.
Weitere Schwerpunkte, die die FWG in den Blick nehmen will, sind in den Ortsteilen in Oberkleen die Ortsdurchfahrt und das Versetzen des Ortseingangsschildes ab Baugebiet Riebäcker, die Verkehrsführung in und um Niederkleen sowie eine innerörtliche Radwegeausschilderung.
Als kurzfristige Maßnahme will die Wählergemeinschaft Tempo 30 mindestens in der Zeit von 22 bis 6 Uhr für alle Ortsdurchfahrten in der Großgemeinde durchsetzen. An den besonders neuralgischen Punkten sollten feste Blitzer installiert werden.
Nachfolgerin von Hartmut Schunkert / Langgönser Wählergemeinschaft verabschiedet Listen für Kommunalwahl
LANGGÖNS (pe).
In ihrer Hauptversammlung hat die Freie Wählergemeinschaft (FWG) Langgöns einen neuen Vorstand gewählt und die Aufstellung ihrer Kandidaten für die Gemeindevertretung und die Ortsbeiräte beschlossen. Hartmut Schunkert steht nach vielen Jahren an der Spitze nicht mehr als Vorsitzender der FWG Langgöns zur Verfügung. Als seine Nachfolgerin wurde Astrid Müller gewählt.
Besonders erfreulich ist laut einer FWG-Pressemitteilung, dass das Team für die Kommunalwahl eine deutliche Verjüngung verzeichnet. Die neue Spitzenkandidatin ist Müller, die die Liste der Gemeindevertretung anführt und ebenfalls für den Ortsbeirat Lang-Göns kandidiert.
Zu den weiteren Kandidaten für die Gemeindevertretung: Auf den Plätzen zwei bis vier folgen mit Jörg Schmidt (Cleeberg), Markus Beppler (Niederkleen) und Thorsten Fuchs (Dornholzhausen) bewährte Kräfte. Das erste neue Gesicht folgt auf Platz fünf mit dem Niederkleener Ortsvorsteher Christoph Meywald. Dahinter reihen sich aus Lang-Göns mit Dr. Tanja Osthushenrich, Sebastian Fuchs und Yannick Bömeke auf den Plätzen sechs bis acht neu gewonnene, junge und engagierte Bewerber ein. Abgerundet wird die Liste auf den Plätzen neun und zehn mit den langjährigen Mandatsträgern Hartmut Schunkert und Richard Seitz (beide Lang-Göns).
Für alle Ortsbeiratslisten wurden ebenfalls bewährte und neue Kräfte gewonnen. Die Spitzenplätze der Ortsbeiräte nehmen ein: Richard Seitz in Lang-Göns, Thorsten Fuchs in Dornholzhausen, Christoph Meywald in Niederkleen, Sebastian Kaiser in Oberkleen, Jörg Schmidt in Cleeberg und Erhard Mank in Espa.
Die FWG Langgöns sieht sich als eine Interessenvertretung aller Bürger in Langgöns, bei der Sachthemen und ehrliche, transparente Politik im Vordergrund stehen. Für die kommende Wahlperiode haben die Freien Wähler unter anderem die Punkte eines ganzheitlichen Verkehrskonzeptes für die Großgemeinde, Stärkung und Gestaltung der Ortskerne sowie die Schaffung von generationenübergreifenden Freizeitmöglichkeiten auf ihre Agenda gesetzt.
Details und weitere Themen werden im Januar vorgestellt, so die FWG. „Unser Ziel ist es, Langgöns für seine Bürgerinnen und Bürger lebenswert zu gestalten und zukunftsfähig auszustatten.“ Müller zeigt sich optimistisch, dass dies mit dem vorgestellten Team aus erfahrenen und jungen Bewerbern gelingen wird.
„Ich kann nur einladen, sich gerne auch außerhalb der politischen Gremien für unsere Heimatgemeinde zu engagieren“, so die Spitzenkandidatin, „dafür bietet die FWG Langgöns eine Plattform, für lokale Themen und Schwerpunkte.“
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